Frühchen-Leonard - Intensivstation
 

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Intensivstation
    
So, da war ich nun.
  
Ich bin in ein neues Haus umgezogen.  Mit Glasdach. Hatte ich mir zwar nicht gerade gewünscht aber na ja. Beim Umzug hatte ich sogar Hilfe. Zwei Ärzte und Schwestern haben mir geholfen. Nett nicht war???
  
Mein Haus nennt sich auch Inkubator. Jetzt lag ich erst mal noch in einem so genannten Transportinkubator. In dem fuhren die mich durch die Gegend. Luxus pur kann ich Euch sagen.
     
Dann wurde ich schon wieder verlegt. In einen High Tec Inkubator. Hier durfte ich es mir häuslich einrichten. Es gab wieder viele helfende Hände dabei, aber halt das gefällt mir nicht alles so gut was die machen. Ich will doch gar keinen Schlauch durch die Nase. Oh da kommt ja Luft durch. Jetzt kann ich viel besser atmen. Da hilft mir jemand dabei. Später sollte ich erfahren, dass es eine Beatmungsmaschine ist.
           
Upps, jetzt hat man mich gewogen und gemessen. Wollt ihr meine Eckdaten wissen?
         
Also ich wiege stolze 590g und bin 31cm groß. Mein Dickkopf misst 22 cm.
                    
Bei Mama im Bauch habe ich nur 24 Wochen und 5 Tage gewohnt. Dann hat sie mich rausgeschmissen obwohl ich eigentlich 40 Wochen dort wohnen sollte. Aber der zeig ich es. Die kann von mir aus machen was sie will. Ich zieh da nicht wieder ein. Und wenn sie noch so viel bettelt.
           
An meinem linken Fuß habe ich einen so genannten ZVK (Zentralen Venen Katheter). Das ist ein kleiner Schlauch, der bis zum Herz geht. Weitere Infusionen bekomme ich durch eine Braunüle. Jedes mal wenn ein Arzt kommt, legt der mir die Braunüle wieder woanders hin. Mal an den einen mal an den anderen Arm. Sogar am Kopf machen die das. Aber das tut nicht weh. Sieht nur so aus. Und Mama wird immer blass wenn sie das sieht.
          
Einen kleinen Schlauch habe ich durch die Nase bis zum Magen. Der ist cool. Man kann an dem ziehen und schon hat man ihn in der Hand. Durch den Schlauch gibt es immer was zu essen. Bis jetzt kommt alle 2 Stunden eine Krankenschwester und gibt mir 0,5 gr. Nicht viel, aber mir reicht es. Aber pünktlich sind die, das muss man ihnen lassen.
        
Es ist ganz Okay in meinem neuen Haus. Mama und Papa kommen jeden Tag um von draußen nach drinnen zu gucken. Sie streicheln mich auch am Kopf oder Armen und Beinen. Das ist schön und gefällt mir. Meine Zudecke riecht nach Mama. Den Geruch erkenne ich
            
So, jetzt bin ich eine Woche alt und die Ärzte machen meinen Eltern schon mehr Mut, dass ich überlebe. Das habe ich denen schon dauernd gesagt, aber nicht jeder Arzt hört einem zu. Ob ich doch noch ein bisschen klein bin?
              
Die Ärzte haben festgestellt dass mein Ductus Botalli, eine Verbindung zwischen Körperschlagader und Lungenschlagader, noch offen ist. Die ist bei den Mamas im Bauch immer auf, geht aber nach der Geburt zu. Sollte sie eigentlich. Ich persönlich bin so stolz drauf, das ich trotzt meinem geringen Gewicht und meiner kleinen Größe so etwas überhaupt habe, das ich mich dazu entschlossen habe, mit meinem Ductus ein wenig zu spielen. Erst mal lasse ich ihn noch ein bisschen auf. Das erschwert zwar das atmen aber na ja. Wenn man Ärzte und Eltern ärgern will muss man manchmal ein wenig leiden.
            
Mist, die haben gemerkt, dass mein Ductus offen ist. Jetzt geben sie mir Medikamente und schwups dieses Ding ist zu. Vorerst!!!
           
Nach 11 Tagen riskiere ich mal ein Auge. Aber nur eins. Das reicht. Aber ich mache das nur, wenn keiner sieht dass ich gucke. Die müssen ja nicht alles Wissen. Das ist echt blöd. Ständig steht jemand rum, da kann man gar nicht in Ruhe gucken.
             
Nach 12 Tagen am 22.02. wiege ich schon satte 735g. Ob ich bald hier raus komme? Auf was warten die Ärzte eigentlich noch?
             
So richtig gut geht es mir heute eigentlich nicht. Meine Beatmungsmaschine muss heute viel arbeiten. eigentlich arbeite ich gar nicht mehr viel mit und die Maschine beatmet mich fast alleine.
             
So ein Arzt ist was Tolles. Der hat gemerkt, das es mir seid gestern nicht so richtig gut geht. Jetzt hat er mir gestern einen Schuss Blut gegeben und heute geht es mir richtig gut. Wenn nachher Mama und Papa kommen dann schocke ich sie erst mal richtig. Die Schwestern haben gesagt ich darf heute das erste Mal bei Mama Känguruhen. Hab ich genau mitbekommen. Man da freue ich mich drauf. Bei Mama auf dem Bauch kuscheln. Ich wiege ja auch schon 785g und bin 34 cm groß. Gibt es eigentlich größere Babys wie mich????
            
So lebe ich mal wieder vor mich hin. Mal geht es mir besser mal schlechter. Aber die Ärzte merken das immer gleich und haben auch ein Mittelchen dagegen.
             
Eine Infektion habe ich auch schon gehabt und alleine geatmet habe ich auch schon manchmal. Aber das ist wahnsinnig anstrengend. Meistens ist es mir zu anstrengend, dann höre ich auf und bekomme meine Maschine wieder. Ach ja, die liebe ich so sehr.
            
Heute, am 02.03. habe ich mir viel einfallen lassen. Meinen Ductus habe ich wieder aufbekommen. Das war echt Schwerstarbeit. Und weil das so lang gedauert hat, habe ich mir Sicherheitshalber noch einen Leistenbruch links zugezogen. Zahlt ja alles die Kasse. Morgen känguruhe ich mit Papa. Da fühle ich mich immer besonders wohl.
               
So lebe ich vor mich hin.
     
Nach ca. 3 Wochen hat man mich in ein neues Haus umgelegt. Das war nicht mehr so groß und komfortabel.
          
Vielleicht zahlt die Kasse nun nicht mehr???
             
Hilft aber alles nichts ich muss hier bleiben.
          
Hin und wieder fühle ich mich besonders schlecht. Aber die
         
Ärzte sind hier sehr schlau. Die wissen immer gleich was zu tun ist. Mal bekomme ich Medikamente oder manchmal auch frisches Blut. (Meins ist ja schon so furchtbar alt und verbraucht).
  
Nach einigen Infektionen die ich mir mühsam zugelegt habe
  
haben Schwestern auf einmal, ohne mich vorzuwarnen, wieder in ein anderes Haus gelegt. Jetzt habe ich noch nicht mal mehr ein Dach. Vielleicht sollten Mama und Papa mal mit der Krankenkasse reden. die zahlt anscheinend schon wieder weniger.
   
Nach langen 62 Tagen habe ich mich entschlossen endlich die Ärzte zu fragen, ob ich hier raus kann.
  
Die haben mich gar nicht angehört und mich ein paar Zimmer weiter nach vorn verlegt.
      
Mama und Papa haben sich riesig gefreut, denn ich lag nun
            
auf der SÄUGLINGSSTATION.

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